hat als Skeridin in Elothien so oder so immer wieder mit Vorurteilen zu kämpfen. Doch um ehrlich zu sein – und das ist die junge Frau meistens, ob es angebracht wäre oder eben nicht – ist das nichts Neues mehr für sie. Denn ihre Liebe zu Frauen ist auch in ihrer Heimat nicht allzu gern gesehen.

Wer zum ersten Mal auf die junge Nordländerin trifft, den wird es kaum wundern, dass es sie früh aus ihrem Elternhaus in die Wildnis getrieben hat. Und auch, dass es sie selten länger als ein paar Jahre an einem Ort hielt, ist nicht verwunderlich, so oft wie sie mit ihrer eigensinnigen und unverblümten Art irgendwo aneckt.
Vor allem Männer scheinen es der Wanderheilerin angetan zu haben – allerdings, wie erwähnt, nicht im eigentlichen positiven Sinne. Sie scheinen in ihren Augen der Hauptgrund der meisten Probleme zu sein, und bekommen das auch deutlich zu spüren – vor allem jene, die sie unterschätzen, oder an ihrem Stolz kratzen. Sie wird es auch nicht müde zu betonen, wie überflüssig sie die meisten Exemplare findet, und sei es nur, um ein eben solches zu provozieren.
Dass sie inzwischen seit dem Frühjahr bei Ysa wohnt, hat sich also vor allem positiv auf sie ausgewirkt, denn die ältere Heilerin scheint nicht nur einen beruhigenden Einfluss auf sie zu haben, sondern sie auch gut ausbremsen zu können, sobald sich Ida wieder einmal in etwas zu verrennen droht. Dabei hilft es natürlich ungemein, dass sie der Älteren schon vor einiger Zeit ihr Herz geschenkt hat, und sie insgeheim nicht nur das Heim, sondern auch das Bett miteinander teilen. Selbstverständlich ohne es an die große Glocke zu hängen. Und dennoch spürt sie den Drang hinaus in die Welt zu ziehen, sobald sich die Gelegenheit ergibt immer wieder, was nun zu einem Knackpunkt zwischen den beiden Frauen entwickelt hat, so dass Ida mit ihrer Schwester, der Söldnerin Valdís, und ohne Ysa losgezogen ist, um als Heilerin bei den Kämpfen gegen die Rebellen zu helfen. Sie ahnt noch nicht, welche Auswirkungen diese vermeindliche kleinere Reise auf ihr Leben haben wird, da sie zu einer noch größeren führen wird, quer durch Elothien bis nach Ilyria, um Ysa wiederzufinden.