verbindet man mittlerweile automatisch mit den Sieben Spiegeln. Das Etablissement ist über Arcis' Stadtgrenzen hinweg bekannt und hinter vorgehaltener Hand wird so manches kund getan, ebenso wie man sich von seiner Besitzerin die wildesten Geschichten erzählt. Sie reichen weit darüber hinaus, das Leben der 36 Jährigen zu füllen und nicht einmal ein winziger Bruchteil davon entspricht der Wahrheit. Doch die einstige Hure bestreitet die wenigsten dieser Erzählungen, denn umso mehr Gerüchte sich um ihre Person ranken, desto mehr verbergen Neos Vergangenheit, von der sie kaum etwas preisgibt. Die Gegenwart ist was zählt, für die Zukunft lebt man und die Vergangenheit ist Ballast, den es abzuwerfen gilt. Nach diesem Prinzip lebt die Bordell-Besitzerin oder versucht es zumindest die meiste Zeit über. Neomeris selbst geht dem Gewerbe nicht mehr nach, ist vielmehr das wachsame Auge und die gute Seele des Hauses. Mit diesem Leben ist sie vollauf beschäftigt. Ein Mann hat darin keinen Platz. Zumindest nicht langfristig und höchstens für ein wenig Unterhaltung und Vergnügen.

Sie legt viel Wert auf Diskretion, denn darin liegt der Schlüssel für ein florierendes Bordell. Allerdings sollte man nicht versuchen Neomeris für dumm zu verkaufen oder ihr gar schaden zu wollen. Denn dank ihrer "Dienste" reicht das Netz an Gönnern und Freunden weit und damit auch ein gewisser Einfluss, den sie geltend machen kann. Außerdem endet ihre Verschwiegenheit spätestens dann, wenn ihr oder ihrer "Familie" Schaden zugefügt wird. Denn ihre Familie beschützt sie bis zum Letzten.
Zwar vertritt auch Neomeris das Credo, dass der Kunde in ihrem Hause König ist, entgegen manch anderem Bordell gibt es in den Sieben Spiegeln jedoch Grenzen, deren Überschreitung sie nicht duldet. Dann setzt sie den "König" vor die Tür und er wird keinen Fuß mehr in ihr Haus setzen. Denn vor den Bedürfnissen eines Kunden steht für Neo immer das Wohlergehen ihrer Dirnen und Lustknaben. Ein Nein ist ein Nein. Und darüber sollte man sich besser nicht hinwegsetzen...